Die Ausstellung INNINOO (Mensch sein) im Museum NIENETWIL legt den Fokus auf die Verletzung des Menschen durch Stereotype und deckt diese am Beispiel der «Indianer»-Klischees auf.
Bis 30. Juni 2024 zeigt das Museum NIENETWIL mit Fotografien von Kali Spitzer sowie Installationen von Stephan Wittmer und Simon Meyer sowohl die Sicht einer indigenen queeren Fotografin als auch jene von zwei Schweizer Künstlern auf das Thema.
Mit der Ausstellung INNINOO zeigt das Museum NIENETWIL auf, dass Klischees in einer wirklich menschlichen Welt keinen Platz mehr haben und dass auch wir selbst uns ihnen stellen müssen. Download Flyer
24. März: Gespräch mit Jay Howard LINK
Öffnungszeiten der Ausstellung «INNINOO»: HIER
DIE AUSSTELLUNG
KALI SPITZER «An Exploration of Resilience and Resistance»
Kali Spitzer (*1987) ist Kaska Dena aus dem Yukon aus Daylu (Lowers Post, British Columbia). Ihr Vater ist Kaska Dena und ihre Mutter Jüdin aus Siebenbürgen, Rumänien.
In der Ausstellung werden Bilder aus ihrem 2014 begonnenen Werk «An Exploration of Resilience and Resistance» gezeigt.
Bei dieser Arbeit geht es um Identität, Kultur, Stärke, Verletzlichkeit und Liebe. Sie fotografiert in ihrer BIPOC-Community (Black, Indigenous & People of Colour) und zeigt diese in ihrer Komplexität und Schönheit. Kaum eine indigene Künstlerin vermag die festgefahrenen «Indianer»-Stereotype besser zu brechen als Kali Spitzer. Ihre Fotografien berühren und verlangen von uns, unsere inneren Bilder abzuwerfen und unser Gegenüber neu und anders zu betrachten. Sie verlangen uns zudem Verständnis für Verletzlichkeit ab – die Verletzlichkeit indigener Menschen, die Verletzlichkeit von LGBTQ+ Menschen und die Verletzlichkeit von BIPOC Menschen.
Zum (englischen) Text von Ginger Dunill «TO BREATHE IN OUR BRILLIANCE AND SHINE OUT RESILIENCE»
Zu den Fotografien von Holland Andrews, Cora-Allen Wickliffe und Val Napoleon is je ein Soundfile vorhanden: LINK
Stephan Wittmer «Mitákuye Oyás’iŋ»
Stephan Wittmer (*1957) ist ein Fotograf, Kunst- und Kulturschaffender aus Luzern. Seine Installation reflektiert die Weltanschauung der Verbundenheit mit allem, wie sie in dem Lakota-Begriff «Mitákuye Oyás’iŋ» zum Ausdruck kommt.
Mitákuye Oyás’iŋ (Alle sind miteinander verbunden) ist eine Redewendung aus der Sprache der Lakota. Er spiegelt die Weltanschauung der Lakota in Nordamerika wider, die von gegenseitiger Verbundenheit geprägt ist. Dieses Konzept und dieser Satz werden in vielen Gebeten und Zeremonien der Yankton Sioux sowie anderer Lakota-Gemeinschaften ausgedrückt. Stephan Wittmers nimmt dieses Thema auf und setzt es in einer Foto-Installation um.
Stephan Wittmer stellt zudem im «HELMHAUS zur Löffelburg» aus und zeigt dort die Arbeit: «Activos bloqueados»
Simon Meyer «INNINOO»
Simon Meyer (*1968) ist Fotograf und Kunst- und Kulturschaffender aus Beromünster. Seine Installationen greifen mit harter Satire die «Indianer»-Stereotype an.
Ob grafisch umgesetzt oder als Installation – der Samthandschuh ist nicht Meyers Stil. Mitunter brutal reflektiert er seinen Zorn auf die Verletzungen indigener Menschen (und des Menschen überhaupt) durch Missachtung, Herabwürdigung und Entmenschlichung.