Das Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsprojekt Nienetwil widmet sich der Frage, wie wir alle in Zukunft leben wollen und können, und beantwortet diese mit der Utopie der Gesellschaft von Nienetwil. Um diese konkret im Heute und im Morgen zu verorten, wurde zunächst ein neues Gestern erdacht: Von archäologischen Fundstücken, philosophischen und soziologischen Thesen zur Nienetwiler Gesellschaft über eine eigene Sprache mit Schrift, Zahlen und einem Zählsystem, ja von einem ganzen Volk bis zu Biografien von Personen (darunter eine von mehreren Hundert Seiten Umfang) wurde alles erfunden, um diese Gesellschaft wahr werden zu lassen. So wahr jedenfalls wie die Geschichte der Menschheit, die wir als «wahr» kennen, die genauso designt und erfunden ist und die immer wieder angepasst wurde und wird. Wilhelm Tell zum Beispiel ist heute so real wie John F. Kennedy – den einen hat es nie gegeben, den anderen hat es nie so gegeben, wie er in der Erinnerung der Menschen tradiert wird. Was ist also falsch daran, eine ganz neue Gesellschaft zu erfinden und diese in einem Museum vorzustellen, wenn wir dadurch die Möglichkeit bekommen, in einer besseren Zukunft Fuss zu fassen?
Alle Erkenntnisse zur Nienetwiler Forschung sind in den «Cahiers de recherche de Nienetwil – CRN» und in unserem NIENETWIL-WIKI zusammengefasst.